Die Hochschule für Wirtschaft und Technik des Saarlandes gibt es dem Namen nach erst seit 1991, ihre Wurzeln indes reichen bis 1807 zurück. Damals wurde die Ecole pratique des mines in Geislautern errichtet, die sich unter anderem mit der praxisnahen Ausbildung zu Grubensteigern befasste. 1909 war mit der Eröffnung der Technischen Privatschule Wilbert in Saarbrücken ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur heutigen HTW.
Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1946 die Eröffnung der Staatlichen Höheren Technischen Lehranstalt mit den vier Abteilungen Hochbau, Ingenieurbau, Maschinenbau und Elektrotechnik. Zehn Jahre später wurde daraus die Staatliche Ingenieurschule Saarbrücken. 1971 entstand durch den Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurschule mit der Höheren Wirtschaftsschule und der Staatlichen Werkkunstschule die „Fachhochschule des Saarlandes“, die wiederum 20 Jahre später in Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes umbenannt wurde.
Genug der Geschichtsstunde. Heute gliedert sich die HTW in vier Fachgebieten: Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Bauen und Planen sowie den hier noch recht jungen Sozialwissenschaften. Auf mehr als 110 ist die Zahl der Professorinnen und Professoren inzwischen angewachsen. In allen Fachbereichen wird anwendungsbezogener Forschung und Entwicklung (FuE) ein hoher Stellenwert eingeräumt. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn anders als bei Universitäten ist FuE an Fachhochschulen nicht staatlich grundfinanziert. Die nötigen Finanzmittel müssen also eingeworben werden – so wie beim Projekt CO2-100minus, an dem mehr als ein Dutzend Partner aus der Industrie beteiligt sind.
Eine zentrale Anforderung bei der Berufung eines Professors / einer Professorin lautet, dass der Bewerber nach der Promotion einige Jahre außerhalb von Hochschulen und auch außerhalb des öffentlichen Dienstes gearbeitet haben muss. Die Tätigkeit in Unternehmen – oft in entwicklungsnahen Bereichen – schafft wertvolle Erfahrungen im pragmatischen Umgang mit Problemen. Das zahlt sich aus: 2007 konnten mehr als 7 Mio. € an FuE-bezogenen Drittmitteln akquiriert werden. Eine stattliche Summe, der ein staatliches Budget von rund 14 Mio. € für die gesamte HTW gegenüber steht.
Auch im Zeichen der Globalisierung ist die HTW, nicht zuletzt durch die Nähe zu Frankreich, gut aufgestellt. Mehr und mehr wird das Studienangebot international ausgerichtet. Das beginnt mit gezielten Sprachunterricht und fremdsprachlichen Lehrveranstaltungen. Die Vermittlung eines Auslandsaufenthaltes – auch in außereuropäischen Ländern – für Theorie- oder Praxisphasen gehören fest zum Leistungsangebot der HTW. Diese internationale Ausrichtung reicht bis zur Vergabe eines Doppel-Abschlusses zusammen mit einer ausländischen Hochschule.