S1000plus nimmt Konturen an. Während in der ersten Phase viel Grundlagenarbeit vonnöten war, die Außenstehenden nur schwer zu vermitteln ist und vor allem kaum am Versuchsfahrzeug Peugeot 5008 zu sehen war, geht es jetzt merklich nach vorne. Inzwischen gibt es ein Provisorium für eine geänderte Abgasführung und es wurden Spezialtanks bestellt.
Durch das Engagement des Projektes S1000plus rückt beim größten deutschen Automobilclub ADAC das Thema Autogas stärker als bisher in den Fokus. So war das Institut Automotive Powertrain der HTW Saarland als einzige Hochschule mit Autogas-Fahrzeugen auf der ADAC-Hauptversammlung in Mannheim präsent.
Eine weitere Milliarde Euro öffentlicher Gelder sollen in den nächsten zwei Jahren in die Forschung und Entwicklung zur Elektromobilität fließen. Nur so, so die Überzeugung der Bundesregierung, lasse sich das Ziel von einer Million Elektofahrzeuge bis 2020 realisieren. Ganz ohne Subventionen wird dagegen seit Jahren erfolgreich die Weiterentwicklung von Autogas erforscht. Federführend ist hier das Institut Automotive Powertrain der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW).
Anfang des Jahres ist bereits das dritte Autogas-Projekt mit Hilfe zahlreicher Partner aus der Industrie gestartet worden. Das Bundesumweltministerium und das saarländische Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft fungierten dabei als ideelle Unterstützer. Fördergelder flossen weder beim Projekt-V300plus, noch bei CO2-100minus noch jetzt beim aktuellen Projekt S1000plus.
„Die Zusammenarbeit mit der HTW sehen wir als exzellente Chance“, betont Wolfgang Fritsch-Albert, Vorstandsvorsitzender des Projektpartners Westfalen
Autogas besteht aus leicht zu verflüssigenden Kohlenwasserstoffen (CmHn) mit drei oder vier Kohlenstoffverbindungen. Die Bestandteile sind Propan (C3H8), Propylen (C3H6), Butan (C4H10) und Butylen (C4H8). Es ist in gasförmigem Zustand etwas schwerer als Luft und wird bei einem Druck von acht bar flüssig, wobei es sein Volumen auf ein 1/260 verringert. Das heißt, dass 1.000 Liter gasförmiges Gas nur knapp vier Litern flüssigem Gas entsprechen. Die gleichen Gase kommen übrigens bei leitungsungebundenen Heizungen, bei Heißluftballons, im Campingbereich, auf Baustellen und in Feuerzeugen zum Einsatz – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Unterschätztes Begleitgas
Jeder kennt sie: Die ständig brennende Flamme über Erdölfeldern. Autogas ist nämlich ein Begleitgas bei der Erdöl- und Erdgasförderung und
Auch wenn der Fokus der Automobilindustrie und besonders der Politik derzeit komplett auf Elektroantriebe ausgerichtet ist, werden Verbrennungsmotoren noch weit in die nächsten Jahrzehnte eine dominierende Rolle spielen.
Entsprechend dürfen hier die Forschungen für noch mehr Effizienz und damit CO2-Einsparung nicht aus dem Auge verloren werden. Die HTW – namentlich das Institut Automotive Powertrain von Prof. Dr. Ing. Thomas Heinze und Prof. Dr. Ing. Harald Altjohann – hat dabei den Schwerpunkt auf Autogas gelegt. Ein alternativer Kraftstoff, mit dem eine schnelle CO2-Reduzierung zu vertretbaren Kosten möglich ist.
Die HTW forscht seit mehr als fünf Jahren rund ums Autogas und hat sich auf diesem Gebiet bundesweit einen hervorragenden Ruf erworben. Prof. Heinze und sein inzwischen emeritierter Kollege Prof. Altjohann sind die Hochschul-Experten, wenn es um das Thema Autogas (LPG = Liquified