Das Projekt S1000plus nimmt Konturen an. Während in der ersten Phase viel Grundlagenarbeit vonnöten war, die Außenstehenden nur schwer zu vermitteln ist und vor allem kaum am Versuchsfahrzeug Peugeot 5008 zu sehen war, geht es jetzt merklich nach vorne. Inzwischen gibt es ein Provisorium für eine geänderte Abgasführung und es wurden Spezialtanks bestellt:
Dummy am Platz des künftigen Matratzentanks
Seitliche Abgasführung schafft Raum für größeren Kraftstoffbehälter
Erstes Augenmerk gehört dem Tanksystem. Der Peugeot hat nämlich keine Reserveradmulde mehr, in der man – wie bei Autogasnachrüstungen üblich – einen Radmuldentank hätte platzieren können. Da aber eine strikte Vorgabe beim Projekt S1000 plus ist, dass der Innenraumnutzen nicht eingeschränkt werden darf, müssen die Autogastanks unterflur montiert werden.
Schon früh stand fest, dass der reguläre Benzintank weichen muss. Der Peugeot 5008 wird komplett monovalent betrieben werden, also können die Wissenschaftler auf den Kraftstoffbehälter für konventionellen Ottokraftstoff verzichten. Doch jetzt war auch noch das groß dimensionierte Abgassystem im Weg. Um mehr Raum für die Gastanks zu schaffen, wurde die werkseitig verbaute Abgasanlage demontiert. Der neue Auspuff hat eine seitliche Abführung der Emissionen. Dadurch kann der gesamte hintere Bereich unter dem Fahrzeug für den Einbau der Gastanks genutzt werden.
Die momentan noch provisorische Lösung soll im weiteren Verlauf des Projektes zu einer StVZO-konformen Variante modifiziert werden, denn das Projekt S1000 will bei allen Komponenten Ansätze in Richtung Serientauglichkeit aufzeigen. Und der Forderung nach Integration ins Gesamtkonzept ohne Einschränkung der Alltagstauglichkeit konnte an dieser Stelle schon Rechnung getragen werden.
Im Vergleich zur werkseitigen Abgasanlage werden bei der neuen Lösung Mittel- und Endschalldämpfer kombiniert. Daraus ergibt sich eine Längenreduzierung des Abgasstranges. Dass die Abgase auf der rechten Fahrzeugseite und nicht hinten austreten, ist übrigens in Bezug auf die behördliche Zulassung kein Problem und wird besonders bei Sportwagen – als so genannte Sidepipes – gerne angewandt. Gerade auch in Verbindung mit Autogas braucht niemand ein schlechtes Gewissen zu haben: Die CO2-Emissionen sind um mehr als 15 Prozent niedriger als mit Benzin. Schadstoffe wie polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe gehen sogar um etwa 80 Prozent zurück.
An der Stelle des bisherigen Benzintanks soll ein sogenannter Matratzentank installiert werden. Er weist eine kompakte Bauform in Kombination mit einem relativ großen Füllvolumen auf und erinnert optisch an eine Luftmatratze – daher der Name. Um den zur Verfügung stehenden Platz möglichst optimal zu nutzen, wurde zunächst ein Styrodurdummy angepasst.
Hinter der Achse ist ein weiterer Tank in Twin-Bauweise geplant. Dabei handelt es sich um zwei Tanks, die mittels einer so genannten kommunizierenden Röhre miteinander verbunden sind.
Inzwischen sind die Tanks bestellt. Da es hier jedoch recht lange Fertigungs- und Lieferungszeiten gibt, ist im hinteren Unterbodenbereich ein Standard-Unterflurtank montiert worden. Dadurch können schon jetzt die ersten Versuche im Gasbetrieb unternommen werden.