Saarbrücken – Die Umrüstung von hochmodernen Benzinmotoren auf Autogas macht einen entscheidenden Schritt nach vorne. Durch eine Entwicklung des Instituts Automotive Powertrain an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTWdS) wird es künftig möglich sein, auch solche Motoren umzurüsten, die ab Werk mit einer Membran-Hochdruckpumpe ausgerüstet sind. Solche Pumpen kommen zum Beispiel bei Mercedes, BMW und Peugeot zum Einsatz.
Autogas-Umrüster meiden bisher Fahrzeuge mit diesem Pumpentyp, weil in diesen das flüssige Autogas bei heißem Motor zu früh gasförmig werden kann. Dann ist ein ruckelfreier Betrieb des Fahrzeugs kurzzeitig nicht möglich oder es springt gar nicht erst an. Die Saarbrücker Wissenschaftler entwickeln daher im Rahmen des „Projektes S1000plus“ eine wirkungsvolle und zugleich einfache Kühlung der serienmäßigen Pumpe, um die so genannte Dampfblasenbildung sicher auszuschließen. Das Bauteil wird in diesen Tagen zum Patent angemeldet.
Beim Projekt S1000plus wird das Versuchsfahrzeug Peugeot 5008 mit einem Hochschul-eigenen Autogas-System so weiterentwickelt, dass ohne Einschränkung des Innenraumes eine Reichweite von mehr als 1000 Kilometern nonstop mit Autogas möglich ist. Das Projekt unter Leitung der Professoren Dr. Thomas Heinze und Dr. Harald Altjohann wird von zahlreichen Partnern aus der Industrie unterstützt – zum Beispiel von Deutschlands führendem Autogas-Anbieter Westfalen AG aus Münster und der Sachverständigen-Organisation KÜS.
Allein in diesem Jahr verbrauchten die Saarbrücker für Versuche auf ihrem Prüfstand sowie Testfahrten mit verschiedenen Autogasfahrzeugen rund 10000 Liter Westfalen-Autogas. Insgesamt brachten die beteiligten Partner an Geld-, Sach- und Beratungsleistungen 2011 einen sechsstelligen Betrag auf. Aller Voraussicht nach wird das Projekt S1000plus im Sommer 2012 erfolgreich abgeschlossen. www.projekt-s1000plus.de
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