Durch das Engagement des Projektes S1000plus rückt beim größten deutschen Automobilclub ADAC das Thema Autogas stärker als bisher in den Fokus. Basis war ein schon lange geplantes Gespräch zwischen ADAC-Technik-Vorstand Thomas Burkhardt und den Professoren Dr. Harald Altjohann und Dr. Thomas Heinze vom Institut Automotive Powertrain an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW).
Die Saarbrücker Autogas-Forschungen haben Burkhardt so beeindruckt, dass er eine Einladung zur ADAC-Hauptversammlung nach Mannheim aussprach. Hier präsentierten sich vor dem Tagungszentrum 18 Hybrid- und Elektrofahrzeuge unterschiedlichster Marken sowie – als einzige PKW mit Autogas – der Hyundai i10 des Projektes CO2-100minus und ein VW Tiguan mit Prins-Autogasanlage des Projektpartners Westfalen AG.
In Mannheim gab es zahlreiche Gespräche mit den über 200 Delegierten und vielen interessierten Autofahrern. Auch ADAC-Präsident Peter Meyer mit seinem Präsidium sowie Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sahen sich die Palette der Alternativantriebe an. Der Rundgang hatte zugleich Symbolcharakter, denn er endete an dem von Prof. Altjohann, dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Ing. Volker Witte und einigen Studenten präsentierten HTW-Stand. Zurück aus der noch unbezahlbaren Zukunft, willkommen in der hochmodernen Gegenwart mit Benzin-Direkteinspritzmotoren und Autogasantrieb.
Altjohann und Witte nutzten die Gelegenheit, die Vorteile von Autogas als betriebssicherer und zugleich wesentlich günstigerer Weg zur CO2-Einsparung näher zu erläutern, und ihre Autogas-Forschungen zur Leistungssteigerung, CO2-Einsparung und Reichweiten-Erhöhung vorzustellen. Selbst wenn das Ziel der Bundesregierung erreicht werden sollte, bis 2020 rund eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, so fahren auch dann noch etwa 41 Mio. PKW mit Verbrennungsmotor. Altjohann und Witte baten Meyer um Unterstützung des ADAC für Autogas als attraktive Brückentechnologie.
Die Gespräche in Mannheim sind offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen. In einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung erklärte Klaus Hardt, Vorstand für Verkehr und Technik des ADAC Saarland, dass der Automobilclub neben der E-Mobilität auch über andere alternative Antriebe wie Hybrid-Technologie, Autogas und Erdgas nachdenke. „Der ADAC Saarland ist auch Förderer der Autogas-Initiative“, wird Hardt von der Zeitung zitiert.
Inzwischen hat Altjohann von ADAC-Vizepräsidenten für Verkehr Ulrich Klaus Becker eine Einladung nach München erhalten. „Für den ADAC ist in der Diskussion um den Erhalt der Mobilität das Thema alternative Antriebe und Zukunftstechnologien ein wichtiger Baustein“, heißt es in dem Schreiben aus München. In dem mehrstündigen Gespräch mit Björn Dosch, Leiter Ressort Verkehr, Dr. Andrea David, Leiterin Interessenvertretung Verkehr, und Michael Niedermeier, Verkehr und Umwelt Interessenvertretung Verkehr, erläuterten die Prof. Thomas Heinze und Altjohann ihre Forschungen. Auf besonderes Interesse beim ADAC traf die Well-to-Whell-Betrachtung, also die Betrachtung sämtlicher CO2-Emissionen von der Quelle bis zum Rad. Bei dieser Vorgehensweise verbessert sich die Umweltbilanz gegenüber anderen Kraftstoffen – und besonders auch hinsichtlich des Elektroautos – ganz erheblich. An dem Gespräch nahmen seitens des Projektes S100oplus auch Jürgen Erwert von der Westfalen AG und Gregor Mausolf vom Pressebüro gm-press teil.